Die Sängerin und Politikerin Nana Mouskouri wurde am 13.10.1934 in Chania auf Kreta als Ioanna Mouschouri als Tochter eines Filmvorführers geboren. Mit ihrer Schwester zog sie nach Athen und machte dort eine Ausbildung an einem Konservatorium. Im Anschluss studierte sie klassischen Gesang, Klavier und Harmonielehre. Weil sie sich auch für Jazz interessierte, war auch dieser Stil Teil ihrer Auftritte. Schlussendlich verließ sie wegen dieser Vorliebe das Konservatorium ohne Abschluss. Ihre Vorbilder zu dieser Zeit waren Ella Fitzgerald, Billie Holiday und Frank Sinatra.
Als Sängerin des Quartetts The Athenians machte sie 1958 Jazz-Musik in kleinen Clubs. Kurz darauf lernte sie den Komponisten Manos Hadjidakis kennen, dessen Lieder ihr zum Durchbruch verhalfen. Noch im selben Jahr erschien ihre erste Single. Über die Jahrzehnte erschienen mehr als 1.550 Lieder in Sprachen wie Griechisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch, Japanisch, Russisch, Wallonisch und Hebräisch. Ihre langen schwarze Haare und ihre eckige Brille wurden zu ihren Markenzeichen. 1959 gewann sie mit "Kapou yparchi i agapi mou (Irgendwo existiert meine Liebe)" das Festival de la Chanson Héllenique. Mit "Xero kapio asteri (Ich kenne einen Stern)" belegte sie daneben beim Trio Kantsone den zweiten Platz. Auch in den nachfolgenden Jahren war Mouskouri bei den Veranstaltungen sehr erfolgreich. Ihren ersten internationalen Preis gewann sie 1960 in Barcelona. In Griechenland wurde sie bekannt, nachdem Mikis Theodorakis mit ihr "Epitafios" aufnahm. Dabei handelte es sich um vertonte Gedichte. Mit "Weiße Rosen aus Athen" landete die Sängerin 1961 einen echten Hit. Die deutsche Version verkaufte sich in den ersten sechs Monaten 1,5 Millionen Mal und wurde mit Gold ausgezeichnet. 1962 wurde ein großer Traum für Mouskouri wahr: Der Produzent und Musiker Quincy Jones lud sie für Aufnahmen in die USA ein. Dort entstand das Jazz-Album "The Girl From Greece Sings". Die Wiederveröffentlichung im Jahr 1999 war vor allem in Deutschland erfolgreich. Die Schlager- und Chansonsängerin zeigte sich darin immerhin von einer ganz neuen Seite.
Durch die Aufnahmen wurde Harry Belafonte auf sie aufmerksam und nahm sie 1963 mit auf Tour. Im gleichen Jahr trat sie für Luxemburg mit dem Titel "A force de prier" beim Eurovision Song Contest an und landete auf Platz acht. Ebenfalls 1963 trat sie beim französischen Vorentscheid mit dem Song "Encore plus près de toi" an. Drei Jahre danach erschien die LP "An Evening With Belafonte/Mouskouri". Zwar verkaufte sich das Werk in den USA gut, der Erfolg außerhalb der Staaten blieb allerdings aus. Durch regelmäßige Tourneen und zahlreiche veröffentlichte Platten machten Mouskouri zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen weltweit. Während ihrer Karriere legte sie nie eine längere Pause ein. In den 70er Jahren arbeitete sie in Deutschland mit dem Liedermacher Rolf Zuckowski. 1986 konnte sie sich über ihren zweitgrößten Hit freuen. "Only Love", das durch die TV-Miniserie "Mistral’s Daughter" bekannt wurde, schaffte es auf Platz zwei der britischen Charts. Die deutsche und französische Fassung wurde zeitgleich in Deutschland und Frankreich ein voller Erfolg. 1993 kam das Album "Great Songs From the Movies" auf den Markt. Zehn Jahre, nachdem ihre Jazz-Aufnahmen in Deutschland wieder in aller Munde waren, trat sie mit den Songs live in Stuttgart auf. 2004 kündigte die Sängerin ihre Abschiedstournee an. Vier Jahre lang wollte sie durch die Welt reisen. Im Sommer 2008 gab sie das letzte Konzert in Athen. Die Bühnen der Welt müssen aber nicht vollkommen auf Mouskouri verzichten. Für einzelne Konzerte und spezielle Events will sie weiterhin auftreten. Heute gehören über 300 Goldene, Platin- und Diamantene Schallplatten zu ihrer Sammlung. 2015 wurde ihr Lebenswerk mit einem Echo ausgezeichnet. Wie der Weltverband der Phonoindustrie mitteilt, ist die Künstlerin mit 300 Millionen verkauften Tonträgern die erfolgreichste Sängerin der Welt nach Madonna.