Am 10. März 1955 wurde Marianne Rosenberg in Berlin geboren. Sie ist eines von sieben Kindern von Otto Rosenberg, Überlebender von Auschwitz und langjähriges Vorstandsmitglied des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Während ihrer Schulzeit war sie häufig mit Diskriminierungen wegen ihrer Herkunft konfrontiert.
Im Alter von 15 Jahren wurde sie bei einem Nachwuchswettbewerb entdeckt. Mit dem Titel "Mr. Paul McCartney" gelang ihr der erste Hit. 1971 erschien das Album "Fremder Mann" und Marianne war regelmäßige im TV zu Gast. Die großen Hits "Er gehört zu mir", "Ich bin wie Du" und "Marleen" veröffentlichte sie Mitte der 70er Jahre. Diese Lieder sind bis heute unvergessen. Marianne Rosenberg zählt zu den erfolgreichsten deutschen Sängerinnen der 1970er und veröffentlichte in diesem Jahrzehnt 17 Alben. Auch in den 80er Jahren war sie ganz vorne dabei und schaffte, zum Beispiel mit Coverversionen wie "Ruf an" von Blondie und "Nur Sieger steh´n im Licht" von ABBA, wieder den Sprung in die Single-Charts. Auf dem Höhepunkt der Neuen Deutschen Welle ist Marianne Rosenberg zusammen mit Kai Hawaii, dem Sänger der Gruppe Extrabreit, als "Duo Infernal" unterwegs. Mitte der 80er ist die Sängerin auch im Filmgeschäft tätig. Sie wirkt in den Filmen "Der Biß", "Komplizinnen" und "Reichshauptstadt privat" mit, und komponiert dazu teilweise auch die Soundtracks. 1989 erscheint ihr Album "Uns verbrennt die Nacht" und erreicht auch wieder Goldstatus. Nach zwei weiteren Alben kommt 1993 in England das erste englischsprachiges Album "Set the night on fire" auf den Markt. In den Folgejahren spiel Marianne Rosenberg drei große und erfolgreiche Tourneen und veröffentlicht 1999 die Single "Wenn der Morgen kommt". Es ist ein sehr gelungenes Cover von Chers Titel "Strong enough" und landet gleich in den Charts.
Im neuen Jahrtausend erfand sich Marianne Rosenberg neu und arbeitete als Moderatorin, Synchronsprecherin und Buchautorin. So war sie als "Mama Odie" im Disneyfilm "Küss den Frosch" zu hören und schrieb auch eine Autobiografie. Musikalisch probierte sie sich in den 2000ern auch im Bereich Jazz und Chanson aus und war 2014 auch Jurymitglied bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Auch war die Sängerin gern gesehener Gast in Fernsehshows wie "Silvester in Berlin", "Willkommen bei Carmen Nebel" oder beim "Schlagerbooom".
2019 schließt sich ein kleiner Kreis, denn Marianne kehrt mit neuen Ideen in das Hansa-Studio in Berlin zurück. Es ist das Studio, in dem sie 1970 ihr erstes Album "Fremder Mann" aufgenommen hat. Hier entsteht nun das Album "Im Namen der Liebe". Sie selbst sagt, dass es ihr wichtigstes Album seit vielen Jahren ist. Nachdem sie vorher viele Ausflüge in andere Genres gemacht hat, wollte sie jetzt zu ihren Wurzeln zurück kommen. Im März 2020, drei Tage nach ihrem 65. Geburtstag, wird das Album veröffentlicht und führt schon in der ersten Woche die offiziellen deutschen Albumcharts an.